Akrobatik Rock’n’Roll ist eine faszinierende Tanzsportart, die durch Präzision, Energie und Kreativität begeistert. Ursprünglich als „Affentanz“ bekannt, galt dieser Tanz lange Zeit als unmoralisch. In den 20er Jahren erlebte Amerika mit neuen Musikrichtungen wie Swing und Blues einen kulturellen Wandel, der die Grundlage für den Boogie-Woogie-Tanzstil bildete. Der Hit „Rock around the Clock“ von Bill Haley & The Comets im Jahr 1954 markierte den Beginn eines neuen Lebensstils.
Die Mode und das Denken der Jugendlichen veränderten sich: Männer trugen Röhrenhosen, Frauen Petticoats. Diese Abkehr von den Traditionen verlieh dem Tanz eine rebellische Note und führte dazu, dass er vor allem in Diskotheken ausgeübt wurde. Jugendliche lernten beeindruckende Bewegungen voneinander, was zur raschen Verbreitung des Rock’n’Rolls beitrug.
1974 fand das erste moderne Rock’n’Roll-Turnier in Europa statt, gefolgt von der Gründung der World Rock’n’Roll Confederation (WRRC) in Zürich zehn Jahre später. Die WRRC hat sechs Wertvorstellungen:
Fairness, Respect, Globalization, Integrity, Trust, Passion for Sport and Music.
Die Choreografien integrieren beeindruckende Akrobatikelemente, die Vertrauen und Teamgeist zwischen den Tanzenden erfordern. Es gibt Formations- und Paartanzkategorien. Formationstänze können in großen Gruppen oder Small Formations aufgeführt werden, wobei auch gemischte Paarformationen möglich sind.
In den Paartanzkategorien tanzen, wie es der Name schon sagt, immer zwei Personen. Die erste Erwachsenekategorie ist für Einsteiger gedacht und nicht international anerkannt, doch die Richtlinien sind identisch mit denen der höheren Klassen. In den internationalen Kategorien MCCS und MCFS wird es besonders spannend: Während bei MCCS Körperkontakt gefordert ist, dürfen in MCFS freie Akrobatikelemente gezeigt werden – sogar Salti!
Diese Vielfalt macht Akrobatik Rock’n’Roll einzigartig und zieht sowohl Tänzer als auch Zuschauer in ihren Bann.